EIP-Agri-Projekt 2020-2023

WEIDE-BLOG

 

 

 

 

Jeder Standort hat andere Voraussetzungen und unterschiedliche Ziele und das ist gut so. Auch wenn wir, mit der Absicht die Ökosystemprozesse auf unseren Flächen zu verbessern, alle einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, sind unsere Maßnahmen nicht identisch. Sie werden individuell auf die Bedürfnisse Vorort angepasst und ändern sich fortlaufend.

 

 

Es geht darum, die Herde an den richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Verhalten zu bringen.         Allan Savory

 

WEIDE-BLOG

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Neue Variante

Diese Saison lassen wir den Kühen etwas mehr Raum, damit sie mehr selektieren können. Sofort nachdem sie die Parzelle verlassen haben, rückt die Jungviehherde nach, um mehr "Herdeneffekt" auf die Fläche zu bekommen. Dafür haben wir uns sogar noch Jungvieh ausgeliehen. Die freigewordenen Jungviehweiden werden nun mit 5 Ammen und ihren Schützlingen beweidet.

Wetterextreme

Wegen des nassen und kalten Frühjahrs ist die Vegetation bei uns ca. 2 Wochen später dran. Erster Weideaustrieb war am 16.05., etwas 2 Wochen später als geplant. Ab dem 18.5. konnten wir nur noch stundenweise austrieben, z. T. wurde auch wieder komplett eingestallt. Wegen der aufgeweichten Flächen wurden die Trittschäden einfach zu groß.

Saison 2021

Die neue Weidesaison hat vor ein paar Wochen begonnen und es ist zum "Mäuse melken": Schnee - Regen - Schnee - Regen - Regen - Regen -... und überhaupt ist der Mai insgesamt zu kalt. Auch die Kühe schieben einen Frust da draußen. Bei uns kommt zudem das Wasser nicht nur von oben runter sondern auch von unten hoch....

Ziel für die nächste Saison

Mehr Parzellen mit festen Zäunen vorbereiten und deshalb in mehr Zaunmaterial investieren. Eine genauere Einschätzung des Potenzials der einzelnen Flächen und einen abgestimmten Plan mit entsprechend angepassten Regenerationsphasen. Dafür weitere Reduzierung von Gülle auf den Weideflächen. Insgesamt nicht zu früh mit der Beweidung starten.

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Fazit der letzten Saison

Die Kühe gehen gerne raus, da es immer frisches Futter gibt. Anfangs gab es viele Hornstöße (auch ins Euter). Mittlerweile hat sich die Herde arrangiert und zeigt einen deutlichen Fress- und Liegerhythmus. Die Futterakzeptanz ist abgesehen vom 3. Aufwuchs gut. Es gibt deutlich mehr Biomasse, aber auch mehr Wühlmäuse (Weidesystem oder milde Winter?).

Tags: huber gbr

Ziel für die nächste Saison

Nach der Ausarbeitung des Holistic Context das bisherige Betriebs- und Weidemanagement neu abgleichen und anpassen. Ziel ist u. a. den Ertrag zu optimieren und die Herdengesundheit zu verbessern. Der Weidegang wird aufgrund der geringen Flächenkapazität reduziert und durch Zufütterung im Stall ausgeglichen.

Fazit der ersten Saison

Das ist das zweite Jahr mit diesem System. Nach-wie-vor ist die Grundfutterleistung gut aber insgesamt gibt es mehr Klauenprobleme (Abnutzung auf Teerstraße?) und zeitweise hohe Harnstoffgehalte. Die Herausforderung ist, dass es im Verhältnis zur Herdengröße zu wenig hofnahe Weideflächen gibt. Hahnenfuß und Ampfer sind deutlich zurückgegangen, dafür hat sich stellenweise mehr Rost gebildet.

Ziel für die nächste Saision

Ziel ist es, Biodiversität, Bodenleben und Ertrag weiter zu verbessern und deshalb den Weidebeginn als auch die Weideplanung insgesamt noch besser an den Bedarf des Pflanzenbestands anpassen. Es werden nächstes Mal wieder weniger Flächen in die Rotation aufgenommen, nicht zuletzt damit sich auch der Aufwand mit dem Zäunen in Grenzen hält.

Fazit der ersten Saison

Es ist ja genaugenommen das 2. Jahr ganzheitliche Beweidung. Der positive Effekt sollte 2020 auch auf den weiter entfernten Flächen zum Tragen kommen. Dafür wurden mehr Schnittnutzungen zwischendrin durchgeführt. Das hat sich aber als zu aufwendig und kompliziert herausgestellt (da zu viele Flächen). Es gab auch einen Ertragsverlust auf einigen Flächen im ersten Durchgang, weil der Start in die 2020er-Weidesaison zu früh gewählt wurde (starke Trockenheit).

Ziel für die nächste Saison

Im Frühjahr nicht zu spät starten und schneller weiterziehen, damit bei den letzten Parzellen der Aufwuchs nicht zu alt wird. Mehr Zaunmaterial besorgen und eine andere Tränkelösung suchen, damit die Kühe nicht so viel wandern gehen. Die Weideplanung noch besser mit den Hofveranstaltungsterminen abgleichen.

Fazit der ersten Saison

Die erste Herausforderung war, ein neues System anzulegen, ohne vorher Erfahrungswerte zu haben. Die zweite war, die Wasserversorgung auf der Weide bei den Hangflächen. Die Kühe sind viel für die Wasseraufnahme und im Sommer auch wegen Schattenbedarf zurück in den Stall gegangen. Dabei geht jedoch der Effekt der Herde auf die Weidefläche verloren. Dennoch war der Bewuchs durchgängig dichter und besser durchwurzelt als die Jahre zuvor.

Ziel für die nächste Saison

Auf fast allen Flächen (auch am Steilhang) zeigt sich jetzt viel Rotklee. Ziel ist es, die Besatzdichte und das Timing so abzustimmen, dass der Klee weiter gefördert wird. Gleichzeitig gibt es an diversen Böschungen dominantes Vorkommen von Ruchgras, Straußgras und Hainsimse, die zukünftig durch mehr Störung etwas zurückgedrängt werden sollen.

Fazit der ersten Saison

Ganzheitliches Weidemanagement mit in der Herde integrierten Kälbern funktioniert sehr gut und hat sehr viel Vorteile . Z. B. ist mehr Bewegung in der Herde und das erhöht den Knickeffekt. Die Kälber fressen bald mit und gehen auch an die Stellen, die die Kühe übrig lassen. Der wirklich einzige (aber größte) Nachteil ist der Milchverlust im Tank.

Ziel für die nächste Saison

Besseres Zeitmanagement. Das bedeutet, dass die Verweildauer weiter verkürzt und die Regenerationsphase verlängert wird. Das geschieht dadurch, indem die Anzahl der Paddocks erhöht bzw. die zugeteilten Parzellen verkleinert werden. Wenn notwendig wird dafür dieses Jahr im Stall mehr zugefüttert. 

Fazit der ersten Saison

Eine wahre Herausforderung war, die Schnittnutzung in den Weideplan zu integrieren und gleichzeitig Flächen zu regenerieren, wenn man eher zu wenig als zuviel Fläche hat. Da bleibt wenig Spielraum, auch bzgl. dem Zurücklassen von Biomasse. Der Bau des neuen Kuhstalls hat auch viel Kapazitäten in Anspruch genommen, deshalb lief auch alles noch nicht so rund wie es vielleicht hätte sein können.

Ziel für die nächste Saison

Es gibt drei Hauptziele: 1.) Das Timing weiter verbessern, v. a. um den 3. Aufwuchs herum. 2.) Die Herde gezielt auf Bereiche lenken, die sonst eher gemieden werden. 3) Weiter bei der Zuchtauswahl auf eine an den Standortangepasste Herde setzen.

Fazit der ersten Saison

Die Weidesaison konnte im 2. Jahr Holistic Planned Grazing nochmal verlängert werden und hat sich somit im Vergleich zu 2018 verdoppelt. Die laufenden Kosten haben sich, wie auch die Tierarztkosten, deutlich verringert. Die Zufriedenheit der Kühe auf der Weide ist in der Regel gut, aber auch etwas wetterabhängig.

Ziel für die nächste Saison

In Zukunft sollen auch die Mähflächen in den Weideplan mit aufgenommen werden. Aufgrund der bisherigen Dokumentation und der Erfahrungswerte ist in der nächsten Saison eine bessere Abstimmung bzgl. der Verweildauer und Erholungszeit leichter. Ziel: Mehr Weidereste zurücklassen und die Erholungszeiten verlängern.

Fazit der 1. Saison

Die Kühe haben sich daran gewöhnt, eng nebeneinander zu grasen. Sie fressen schneller und deutlich mehr und liegen anschließend schneller und länger ab zum Wiederkäuen. Die durchschnittliche Milchleistung war gleich, zeitweise sogar etwas besser. Allerdings: Deutlicher Mehraufwand beim Zäunen.

Ein klares Statement!

Wer hätte das gedacht? Wenn über 120 Kühe die Wahl haben, entscheiden sich fast alle für die "Unordnung".. :-)

Nebenbei Habitate gestalten

Für die aktive, natürliche Umgestaltung unserer Flächen fühlt sich unser Stier verantwortlich. Hier hat er z. B. eine ideale Behausung für bestimmte Wildbienenarten geschaffen. Eine senkrechte, offene Wand mit Ausrichtung nach Süden.....

Der ideale Kuhfladen

Idealerweise, d.h. wenn Zusammensetzung und Regenerationsdauer des Pflanzenbestands passen, kommt ein schöner Kuhfladen heraus, der auch sofort von von Mistkäfern besiedelt wird.

Die richtige Grashöhe

So sehen wir unsere Kühe am liebsten: Bis zum "Knie" im Gras, mit gesenktem Kopf, ohne viel herumzulaufen und nicht interessiert an dem, was es auf dem Nachbarfeld zu fressen geben könnte. 

Gute Futterverwerter

Diese alte Rasse kommt auch zurecht, wenn das Futterangebot wetterbedingt nicht so optimal ist (sie fallen nicht schnell vom Fleisch). Unsere Originale sind nicht wirklich heikel, dafür mitunter ziemlich stur...

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